43 KISOK IM KIOSK TEXT

Mit der Ausstellungstriologie Kiosk im Kiosk, zeigt K&K. Zentrum für Kunst und Mode Forschungen über die Architektur des Kiosk, den Mediendistributionsort Kiosk und das Phänomen der Kioskisierung.

DER K 600
ERÖFFNUNG
FREITAG, 16. FEBRUAR 2006

MEDIENHÜTTEN
ERÖFFNUNG
FREITAG, 16. MÄRZ 2006

KIOSKISIERUNG
ERÖFFNUNG
FREITAG, 1. MAI 2006

43.01 DER K 600 Ronald Hirte

Der Archäologe und Historiker Ronald Hirte machte sich auf die Suche nach dem Kioskmodell, einem DDR-Serienprodukt, das seit 2002 das K&K. Zentrum für Kunst und Mode am Weimarer Sophienstiftsplatz beherbergt. Und wurde fündig: im Berliner Museum für Post und Telekommunikation fand er den Kiosk mit der Typenbezeichnung K 600. Die Ausstellung zeigt neben einem Kioskmodell Fotografien von baugleichen Kiosken, die heute in Berlin und Halle noch in Betrieb sind.

Mit der Ausstellungstriologie Kiosk im Kiosk, zeigt K&K. Zentrum für Kunst und Mode Forschungen über die Architektur des Kiosk, den Mediendistributionsort Kiosk und das Phänomen der Kioskisierung.

43.02 MEDIENHÜTTEN Herbert Wentscher

Der Künstler Herbert Wentscher hat Kioske in aller Welt fotografiert. Ausgestellt ist eine Auswahl von 18 Kiosken aus der umfassenden Diaserie: Medienhütten, aufgenommen zwischen Basel, Strasbourg, Paris, Berlin und – Weimar, von den siebziger Jahren bis heute.

„Was sind sie anderes als Bilderkästen, Schaufenster für Bilder aus der weiten Welt? Ein riesiger Splitscreen für die bunten Titelseiten der Magazine. [...] die Kioske sind Häuser aus Bildern, die reinsten Medienhütten. [...] So entsteht eine Typologie der Zweckbauten und zugleich eine Zeitreise vom neoklassischen Rundtempelchen in Berlin bis zum Pariser High-Tech-Look.“

Aus: Ludwig Ammann, Lichtspiele in: Herbert Wentscher, Ausstellungskatalog, Kunsthalle Erfurt, 2001

Herbert Wentscher ist Bildender Künstler und lehrt seit 1993 an der Bauhaus-Universität Weimar. Seine künstlerischen Medien sind Video, Fotografie und Malerei.

43.03 KIOSKISIERUNG raumlabor_berlin

Nach dem Ende der Planwirtschaft entstehen in postsozialistischen Gesellschaften neue Formen des Wirtschaftens. Eine besondere Rolle spielt dabei der Geschäftstypus „Kiosk". Menschen sichern ihr Auskommen, indem sie private Unternehmen in vergleichsweise billig ausgestatteten Kiosken gründen, in denen Friseursalons, Reisebüros oder Wechselstuben eingerichtet werden. Das Städtebau-Projekt „Kioskisierung" untersucht die kulturellen Auswirkungen dieses ökonomischen Trends, baut ein Kioskmodell und publiziert den mehrsprachigen Ratgeber „Wie gründe ich meinen Kiosk?"

Kioskisierung oder das neue Ende der Moderne im Osten Europas.

Was passiert, wenn die Funktionstrennung der Moderne nicht mehr funktioniert, weil sich die Funktionen verändern?

Eine Forschung zu mobilen Verkaufsarchitekturen und deren urbanen Kontexten.

Ein Vorhaben des raumlabor_berlin, Team Kioskisierung: Peter Arlt, freier Stadtsoziologe, Linz; Jens Fischer, Architekt, Leipzig; Benjamin Foerster-Baldenius, Darstellender Architekt, Berlin; unter Beratung von Simone Hain, Architekturhistorikerin, Berlin. Das Projekt wurde gefördert von der Kulturstiftung des Bundes