7000 BADEANZÜGE
K&K mit Gabriel Machemer
ERÖFFNUNG
FREITAG, 14. JANUAR 2005
„Bis ins 19. Jahrhundert wurde meist nackt gebadet; Frauen benutzten auch weite Kittel zum Eintauchen ins Wasser (Schwimmen war für Frauen nicht üblich). In den 1870er Jahren waren für Frauen Oberteile mit langen Ärmeln, lange Hosen, darüber vielfach Röcke, auch Badekorsetts aktuell; gegen Ende des Jahrhunderts kürzere Badeanzüge auch aus Trikotstoffen, dazu oft schwarze lange Strümpfe; nun für Männer häufig quer gestreifte, ärmellose Baumwolltrikots, auch mit zusätzlichen knappen Unter- und Oberhosen: ab den 1920er Jahren auch für Frauen ärmellose Anzüge, zunehmend farbig.
„Bis ins 19. Jahrhundert wurde meist nackt gebadet; Frauen benutzten auch weite Kittel zum Eintauchen ins Wasser (Schwimmen war für Frauen nicht üblich). In den 1870er Jahren waren für Frauen Oberteile mit langen Ärmeln, lange Hosen, darüber vielfach Röcke, auch Badekorsetts aktuell; gegen Ende des Jahrhunderts kürzere Badeanzüge auch aus Trikotstoffen, dazu oft schwarze lange Strümpfe; nun für Männer häufig quer gestreifte, ärmellose Baumwolltrikots, auch mit zusätzlichen knappen Unter- und Oberhosen: ab den 1920er Jahren auch für Frauen ärmellose Anzüge, zunehmend farbig. Oberteillose Badeanzüge wurden für Frauen erstmals in den 60er Jahren vorgeschlagen.“ (Claudia Wisniewski: Kleines Wörterbuch des Kostüms und der Mode, Stuttgart 1996, S. 26)
7000 Badeanzüge sind gestapelt im Glasschrank Kiosk. Wie in einem großen Einweckglas, nur nicht unter Wasser, in Zuckersirup oder in Formaldehyd, zeigt sich die Sammlung Machemer. Die Farben und Muster der Kunstfaserstoffe leuchten. Jedes Stück aus der Sammlung, die Teile aus den 70er Jahren bis heute umfasst, ist anders.
In einem geloopten halbstündigen Film im Lukenfenster wird die ausgestellte Flachware noch einmal dreidimensional zum Leben erweckt. Zehn männliche und weibliche Models tragen mitten im Winter einzelne dieser Badeanzüge vor blauem Hintergrund, sowohl blue screen als auch Meer. Sie kommen von links, drehen sich in der Mitte und verschwinden am rechten Bildrand.